Globale Transformation: Der Kampf gegen den Klimawandel in fünf Grafiken
Der Kampf gegen den Klimawandel wird nicht nur die Weltwirtschaft von Grund auf ändern. Billionen von Dollar an Investitionen werden umgeleitet. Was bedeutet das für die Anleger?
Das 2015 getroffene Übereinkommen von Paris war ein Meilenstein im Kampf gegen den Klimawandel. Damals versprachen die meisten Länder der Welt, ihre Volkswirtschaften dahin zu bringen, dass der Anstieg der Temperatur weltweit in diesem Jahrhundert auf unter 2 Grad Celsius begrenzt wird. Als Ausgangspunkt wurde dafür eine Temperatur aus dem Jahr 1850, also vor der weit verbreiteten Nutzung fossiler Brennstoffe, herangezogen.
Im Jahr 2019 liegen wir bereits um ein Grad Celsius über dieser vorindustriellen Zahl. Die Begrenzung der Folgen des Klimawandels wird nicht nur sämtliche Aspekte der Weltwirtschaft verändern, sondern auch jährlich Billionen von Dollar an Investitionen umleiten. Die politischen Auswirkungen sind bereits weitreichend und werden sich mit der Zeit auf sämtliche Branchen erstrecken. Für Anleger ergibt sich daraus jedoch eine große Chance, da die Auswirkungen der zur Erreichung des Ziels erforderlichen Veränderungen derzeit vom Markt nur unzureichend verstanden werden.
Die nachstehenden fünf Grafiken erläutern einige der umfassenderen Themen rund um den Klimawandel, etwa wo die neuen Wachstumschancen liegen und warum Anleger wirklich darauf achten sollten.
Der Umfang der erforderlichen Änderungen zum Erreichen des Klimaschutzziels ist beträchtlich (und diese Änderungen müssen schneller umgesetzt werden, als bislang angenommen).

Das Schroders Climate Progress Dashboard analysiert eine Reihe unterschiedlicher Indikatoren, wie beispielsweise politische Ziele und die Produktion fossiler Brennstoffe, um die weltweit erzielten Fortschritte bei der Erreichung des Zwei-Grad-Ziels zu quantifizieren. Derzeit deutet das Dashboard darauf hin, dass wir uns auf dem Weg zu einem Temperaturanstieg von 3,8 Grad Celsius befinden.
Diese Zahl unterstreicht, dass die für das Zwei-Grad-Ziel erforderlichen Änderungen in ihrem Umfang wesentlich beträchtlicher ausfallen müssen, als von vielen angenommen. Darüber hinaus müssen diese Änderungen wesentlich schneller vonstattengehen.
Gestiegene Kohlenstoffpreise bieten für Unternehmen Anreize für den Einsatz sauberer Technologien

Im Zuge der globalen Finanzkrise fielen die Kohlenstoffpreise, da die industrielle Produktion abnahm und es einen massiven Überschuss an Emissionsgutschriften gab. Der Kohlenstoffpreis lag für einige Jahre bei rund 5 Euro, was nicht ausreichte, um Unternehmen zu einer Verhaltensänderung zu veranlassen.
Nach einer Reform des Emissionshandels 2018 hat sich der Preis für Kohlenstoffemissionen allerdings mehr als vervierfacht. Mittlerweile befindet er sich an einem wichtigen Wendepunkt, an dem er ein Niveau erreicht, das für Unternehmen einen Anreiz bietet, zur Nutzung sauberer Technologien überzugehen.
Was muss getan werden, um das Klimaschutzziel zu erreichen?

Um die derzeitigen Ziele zu erreichen, müssen die Treibhausgasemissionen in den nächsten 30 Jahren pro Kopf um 80 % sinken. Obschon davon in erster Linie Branchen wie die Strom- und Wärmeerzeugung betroffen sind, werden auch Sektoren wie Land- und Forstwirtschaft, Grundstücke, Gebäude, Transport und Infrastruktur von den Auswirkungen erfasst werden. Viele Branchen werden ihr Emissionsprofil drastisch verändern müssen. Hier geht es nicht nur darum, weitere Solar- und Windparks zu errichten. Vielmehr handelt es sich um einen radikalen strukturellen Wandel der Weltwirtschaft.
Außerdem bedarf es unserer Einschätzung nach 2 Bio. US-Dollar an jährlichen Neuinvestitionen in Unternehmen, Dienstleistungen und Technologie. Noch wichtiger ist, dass der globale Aktienmarkt Gefahr läuft, 15 % an Wert zu verlieren (was dem Wert der gesamten russischen Volkswirtschaft entspricht). Betroffen davon sind Unternehmen und Dienstleistungen, die keine Anstrengungen zur Realisierung des Klimaschutzziels unternehmen, deren Geschäftsmodelle durch steigende CO2-Preise unrentabel werden oder deren Produkte aus regulatorischen Gründen nicht mehr angeboten werden dürfen.
Erneuerbare Energien mittlerweile die günstigste Energieform

Wir haben nun einen wichtigen Wendepunkt erreicht, an dem neue Technologien wie Solar- und Windenergie billiger sind als die thermische Stromerzeugung.
Die Umstellung auf erneuerbare Energien ist nicht nur im Kampf gegen den Klimawandel unerlässlich. Sie ist jetzt auch in wirtschaftlicher Hinsicht sinnvoll.
Immenses Potenzial für Elektrofahrzeugbatterien

Der Einsatz von Verbrennungsmotoren muss in den nächsten 30 Jahren nahezu vollständig eingestellt werden, um das Ziel der um 80 % reduzierten Treibhausgasemissionen zu erreichen. Unterdessen reift der Markt für Elektrofahrzeuge (EV) rasch heran. In den nächsten fünf bis zehn Jahren werden EVs nicht nur die umweltfreundlichsten, sondern auch die günstigsten Verkehrsmittel sein.
Diese Expansion wird nicht nur Unternehmen, die Fahrzeuge und Batterien liefern, sondern auch Herstellern von speziellen Batterieprüfgeräten neue Möglichkeiten eröffnen. Neue Infrastruktureinrichtungen, wie z. B. EV-Ladestationen, werden ebenfalls benötigt, was zusätzliche Wachstumschancen schafft.
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